Trends im Schweizer Immobilienmarkt
Liebe Leserinnen und Leser, der Schweizer Immobilienmarkt im Jahr 2025 zeigt Stabilität und Dynamik, aber auch starke territoriale Ungleichgewichte. Hier sind die wichtigsten Trends:
1. Moderat steigende Preise
– Im ersten Quartal 2025 stiegen die Hauspreise um +1,5 % gegenüber dem Vorquartal und +3,2 % gegenüber dem Vorjahr, was einem realen Anstieg von 2,8 % entspricht.
– Wüest Partner prognostiziert für das Jahr 2025 einen durchschnittlichen Anstieg von 3 bis 4 % auf nationaler Ebene, mit einer leichten Verlangsamung auf 2 bis 3 % im Jahr 2026-27.
– Engel & Völkers bestätigt ähnliche Schätzungen: +3,4 % für Eigentumswohnungen und +3,0 % für Einfamilienhäuser.
2. Starke Nachfrage und unzureichendes Angebot
– Die Wohnbevölkerung wuchs im Jahr 2023 um +1,7 % (plus 146 900 Personen), angetrieben durch Zuwanderung, wobei für 2024 über 80 000 neue Einwohner geschätzt werden
– Die nationale Leerstandsquote sank auf ein Rekordniveau (rund 1 % oder weniger), mit Spitzenwerten von 0,58 % in Zürich und Genf.
– Obwohl die Zahl der Baugenehmigungen zugenommen hat, werden viele Bauvorhaben aufgeschoben oder verzögert, so dass das Angebot unter der Nachfrage liegt
3. Steigende Mieten, aber mit erwarteten Abschlägen
– Die Neuvertragsmieten stiegen im 1. Quartal 2025 um +1,8 % gegenüber dem Vorquartal und um +2,4 % gegenüber dem Vorjahr.
– In Zürich und Genf wachsen die Neuvertragsmieten schneller (Zürich: +1,9 %; Genf: +2,2 %).
– Die Senkung des Referenzzinssatzes durch die SNB (rund 0,5 %) könnte vertragliche Senkungen der laufenden Mieten von bis zu -2,9 % ermöglichen.
4. Stadtrandgebiete und Spitzenlagen
– Teure Städte wie Zürich, Genf, Lausanne und Basel treiben die Käufer in gut erschlossene und weniger überlaufene Lagen wie Glattal, Aargau, March-Höfe oder Luzern.
– Im Jahr 2025 liegen die Durchschnittspreise in der Stadt Zürich bei CHF 18’698/m² (+11 % gegenüber 2023-25), während sie im Glattal bei CHF 12’133/m² (+5 %) liegen.
5. Ausländisches Interesse an Alpenorten
– Ferienorte wie Andermatt, Wengen, Kloten und Verbier ziehen dank günstiger Steuerabkommen, ganzjähriger touristischer Infrastruktur und weniger Beschränkungen dank der Lex Koller internationale Investoren an.
– In Andermatt gingen 2025 Bewerbungen für mehr als 1.260 Wohnungen von amerikanischen Käufern ein, mit einem Verkaufs- und Kautionswert von rund 14,2 Mio. CHF, fast doppelt so viel wie im Vorjahr
Zusammenfassend:
Wenn Sie Investitionen in der Schweiz in Erwägung ziehen, verkaufen oder kaufen möchten, sollten Sie folgendes beachten:
– Erwarten Sie moderat steigende Preise, aber einen anhaltenden Druck auf das begrenzte Angebot.
– Die Nachfrage ist in bestimmten Kantonen stärker: Zürich, Luzern und die Stadtrandgebiete sind im Aufwind.
– Die tiefen Hypothekarzinsen machen den Kauf erschwinglicher, insbesondere für Investitionen.
– Alpine Luxuslagen ziehen weiterhin internationale Käufer an, insbesondere aus den USA.