Sechseläuten
Heute feiert unser geliebtes Zürich den Frühling mit dem traditionellen Sechseläutenfest.
Dieses Fest geht auf das Mittelalter zurück und feierte damals den ersten Tag der Sommerarbeitszeit. Während im Winterhalbjahr in allen Werkstätten bis zum Sonnenuntergang gearbeitet wurde, war im Sommerhalbjahr (d.h. ab dem Montag nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche) gesetzlich vorgeschrieben, dass die Arbeit zu beenden war, wenn die Kirchenglocken um sechs Uhr nachmittags läuteten. Es ist kein Zufall, dass das Wort Sechseläuten auf Schweizerdeutsch wörtlich übersetzt „Das Läuten der Glocken um sechs Uhr“ bedeutet.
Früher fand das Fest am Montag nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche statt, heute wird es, der Tradition folgend, am dritten Montag im April abgehalten.
Die Entwicklung der Tradition
Der Star des Festes ist seit jeher ein prächtiger Umzug und der dazugehörige Böögg, der Schneemann, der den vergangenen Winter symbolisiert.
Die Tradition, den Böögg zu verbrennen, ist älter als das Sechseläuten, denn der Böögg war eine maskierte Figur, die den Kindern während der Fasnacht Streiche spielte und sie erschreckte, meist als Symbol für ein Unglück wie die Grippe.
Erst 1892 beschlossen die Zünfte, das Bildnis zu verbrennen, das nicht mehr die Ferne, sondern den Winter darstellte, weshalb es heute einem Schneemann ähnelt.
Der Sechseläuten-Umzug und die Verbrennung des Böggs wurde 1902 offiziell eingeführt.
Die wahren Hauptpersonen der Parade
Heute nehmen rund 3.500 Zunftmitglieder in Trachten, typischen Kostümen und Uniformen am grossen Sechseläuten-Umzug teil. Dazu kommen noch 350 Reiter und 50 ausschliesslich von Pferden gezogene Wagen. 30 Spielmannszüge sorgen für gute Stimmung.
Aber das ist noch nicht alles, denn jedes Jahr nehmen rund 2.000 bis 3.000 Kinder am Umzug teil, die keiner Zunft angehören müssen, um mitzumachen. Während des Umzugs tragen sie typische oder historische Kostüme und werden von rund 800 Musikern begleitet.
Seit 1991 ist das Sechseläuten Gastgeber für einen Kanton, der seine Spezialitäten auf dem Lindenhof präsentiert. In der Regel nehmen Politikerinnen und Politiker dieses Kantons als Ehrengäste am Festumzug teil.
Kurzum, ein Fest, das man nicht verpassen sollte! Frohes Sechseläuten!
Ihr anfina-Team